Der Duft nach Sommer

Kindheitsträume

Ein winziges Gartenhaus am Waldrand ist Katharinas Zuhause, von dem aus sie das Leben beobachtet. Ihre Mutter führt ein kleines Blumengeschäft, und so verbringt Katharina in bescheidenen Verhältnissen glückliche Kindertage zwischen Blumen, Zweigen und Dorfklatsch. Hier lernt Katharina Hotte kennen, den Jungen, dem alle Mädchen der Schule augenblicklich zu Füßen liegen. Auch Katharina träumt von dem gutaussehenden und selbstbewussten Burschen. Doch Hotte hat anderes im Kopf und beachtet die scheue Gärtnertochter kaum. So muss sie sich immer wieder von ihrem Jugendfreund Jakob trösten lassen.
Einige Jahre später aber begegnet sie Hotte noch einmal…

Eine kurze, romantische Geschichte von Kindertagen auf dem Dorf, erster Liebe und mancher Erkenntnis beim Blick in den Rückspiegel …

Taschenbuch
Erzählung | 48 Seiten
Format: 12 x 19 cm
ISBN 3-8280-2130-1

Frieling Verlag Berlin

Art.Nr. KB-B-7

Ladenpreis

Taschenbuch 5,90 €

inkl. 7% Mehrwertsteuer
Abweichende Preise für gewerbl. Besteller

Der Duft nach Sommer

Katharina.

Wir lebten in einem kleinen Dorf, in dem es nichts Außergewöhnliches gab, das ein Kinderherz hätte höher schla­gen lassen. Außer… aber dazu später!

Meine Mutter arbeitete in einem kleinen Blumenladen, der in Wirklichkeit ein win­ziges Gewächshaus am Waldrand, gleich neben dem Bahnübergang war. Durch das Laub und den Dreck, der von den Bäumen fiel, waren die Scheiben dieses Gewächs­hauses immer grünlich bemoost und gaben dem kleinen Häuschen ein stets schumm­riges und geheimnisvolles Licht. Ich saß oft hinten in der Arbeitsecke auf dem Boden, dort, wo meine Mutter die Blumen zu wun­derschönen Sträußen, Kränzen und Gestecken zusammenband, und schaute ihr zu. Von hier hatte ich einen guten Blick über den ganzen Laden – sah, wer hereinkam, hörte, was sie sprachen, und das Beste war: die anderen konnten mich nicht sehen!

So bekam ich früh einen Eindruck davon, über was die Leute reden. Zuerst einmal redeten sie über die anderen Leute aus dem Dorf. Das war immer sehr spannend, und oftmals erzählten verschiedene Leute ganz verschiedene Geschichten über dieselben Leute. Ich dachte immer, das sei eine Art Ratespiel, bei dem man herausfinden sollte, welche der Geschichten wahr und welche erfunden waren. Aber meine Mutter ärgerte sich über diese Geschichten. Sie sagte immer, damit würde sehr viel Unglück in die Welt gebracht. Das habe ich nie so richtig verstanden, aber meine Mutter war die klügste Frau, die ich kannte, und noch dazu die schönste, und sie musste schließlich wissen, was sie sagte.

[ … ]

„Hotte“, sagte der Junge und hielt mir seine Hand hin.

„Wie?“ fragte ich verdutzt und wollte ihm gerade meine Hand reichen, als mir auffiel, wie schwarz und erdverkrustet sie war. Ver­wirrt zog ich die Hand zurück, woraufhin auch er seine zurückzog.

„Hotte“, sagte er noch einmal, „ich heiße Hotte“.

„Oh, Katharina“, sagte ich und bemühte mich zu lächeln. Dämlich so eine Be­grüßung, wirklich dämlich!

„Okatharina ist aber ein schöner Name“, sagte er lachend, drehte sich zum Haus um und verschwand.

Okatharina ist aber ein schöner Name, äffte ich ihn in Gedanken nach. Trottel! Der hielt sich wohl für superschlau! Und über­haupt: Hotte. Was war das denn für ein Name, hä?! Na warte, Bürschchen, wir sehen uns wieder!

Und wir sahen uns wieder, und zwar noch oft.

Hotte ging auch auf unsere kleine Dorf­schule, eine Klasse über mir, und er war sofort die Attraktion des Dorfes. Alle suchten seine Nähe, weil er ja aus der Stadt kam und irgendwie anders war als alle anderen hier. Auch wenn die Stadt nur knapp zehn Kilometer entfernt war, war das schon die „große weite Welt“ für uns.

Auch wenn ich ihn bei unserer ersten Be­gegnung nicht gerade sympathisch fand, konnte ich doch nicht verhindern, dass ich oft, viel zu oft, an ihn denken musste. Er sah aber auch einfach zu gut aus!

Sein Interesse an mir hielt sich allerdings stark in Grenzen. Er hatte überall Erfolg, und schon bald gesellte sich eine feste Schar seiner Anhänger ständig um ihn. Mit diesem Tross zog er umher, verbreitete die Aura der weiten Welt um sich und erntete die un­eingeschränkte Bewunderung aller.

Ich war schon immer ein Außenseiter ge­wesen, hatte mich nie an den albernen Mädchenspielen beteiligt – Puppenkleider häkeln, Gummitwist und Seilhüpfen, das war alles nichts für mich. Ich hatte jetzt meine Vorliebe dafür entdeckt, Menschen zu beob­achten, und im besonderen natürlich Hotte.

[ … ]

Leserstimmen

Irgendwie besonders.
Ich bin durch eine Bekannte auf dieses Buch gestoßen. Ich hatte es an einem Abend ausgelesen – es sind ja auch gerade einmal 48 Seiten. Aber genau das hat mich neugierig gemacht. Und während ich dies schreibe, suche ich noch immer nach Worten, die am besten ausdrücken, was ich während des Lesens empfunden habe und warum diese kleine Geschichte irgendwie besonders ist. Dieses Buch ist nicht unbedingt grammatikalisch oder literarisch meisterhaft, aber es hat mich – selbst leidenschaftliche Schreiberin – inspiriert, auf eine schwer zu benennende Weise. Vielleicht war es die Leichtigkeit, die ich während des Lesens gefühlt habe, oder die Wertschätzung vergangener Erfahrungen, die auf jeder Seite mitschwingt, oder auch einfach nur die Tatsache, dass es verdammt cool ist, ein Buch mit gerade einmal 48 Seiten herauszubringen.

Dieses Buch ist ein kleines Bisschen Urlaub vom Alltag und der Titel scheint zu Beginn gar nicht recht zu passen – wenn man es ausgelesen hat und sich Zeit nimmt, es nachwirken zu lassen, ist er jedoch umso stimmiger.
Ich werde weitere Bücher von Frau Buchholz lesen und ich freue mich darauf.

Leserin Meike

Sommerduft in Worten eingefangen.
Den Duft nach Sommer hat Karin Buchholz in einem 48-Seiten-Band eingefangen, zumindest symbolisch. Von der ersten großen Liebe der Protagonistin Katharina handelt die gefühlvolle Erzählung.

Ein winziges Gartenhaus am Waldrand ist Katharinas bescheidenes Zuhause, von dem aus sie die Welt beobachtet. Im kleinen Blumengeschäft der Mutter verbringt sie glückliche Kindertage zwischen Blüten, Zweigen und Dorfklatsch. Dann aber wird am anderen Ende des Dorfes ein neues Haus gebaut, und die Familie beauftragt Kathrinas Mutter mit der Gartengestaltung. Hier nun lernt Katharina Hotte kennen, den Jungen, dem alle Mädchen der Schule augenblicklich zu Füße liegen. Auch sie träumt von dem feschen Burschen. Doch Hotte hat anderes im Kopf und beachtet die scheue Gärtnerstochter kaum. So muss sie sich immer wieder von ihrem Jugendfreund Jakob trösten lassen. Einige Jahre später aber begegnet sie Hotte wieder…
Eine Geschichte für laue Sommertage!!!

Leserin Tilla Wartenberg

… oder Sie entscheiden sich für einen Gutschein:

Ihr Bestellformular zum Download

Auch Gutscheine können hiermit bestellt werden
(Gewerbliche Kunden wenden sich bitte mit Ihrer Anfrage per E-Mail an mich)

Für Privatkunden