Und plötzlich ...

In einem kleinen Café tranken die beiden schließlich heiße Schokolade und aßen Zimtkuchen. Draußen wurde es schon dunkel, und die bunten Lichterdekorationen der Geschäfte leuchteten in allen nur möglichen Farben und Formen. Mit großen Augen blickte Tim aus dem Fenster des Cafés und beobachtete die Menschen auf der Straße, die von einem Geschäft zum nächsten huschten, große Tüten bei sich trugen – ganz so wie sie selbst –, und alles war so herrlich aufregend und weihnachtlich.

„Eins haben wir aber noch vergessen“, sagte Papa und löffelte etwas Sahne von seiner heißen Schokolade.

„Was denn?“ fragte Tim. „Ich glaub’, ich kann gar nichts mehr tragen. Wir haben doch schon alles eingekauft.“

„Wir müssen uns noch ein neues Buch kaufen“, antwortete Papa. „Die Abenteuer von Peter Pan haben wir doch jetzt zu Ende gelesen.“

„Au ja, richtig!“ platzte Tim heraus. „Ein neues Buch zum Vorlesen! Prima!“

Tim liebte Bücher und Geschichten! Viel mehr aber noch liebte er die Zeit, die er dabei mit seinem Papa verbrachte, eng aneinander gekuschelt in Papas großem Sessel, die ruhige, dunkle Vorlesestimme, während er, Tim, seinen Kopf auf Papas Brust legte. Papa las die Geschichten mit unterschiedlichen Stimmen, und wenn Tim die Augen schloss, dann war er mittendrin in den Geschichten, so als würde er sie gerade selbst erleben.

Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite war ein kleiner Buchladen. Er hatte grüne Fensterrahmen, die das Fenster in kleine Quadrate unterteilten. Alles war mit Schnee besprüht, im Fenster lag eine große, rote Samt- decke, auf der viele Bücher lagen, und eine kleine Spielzeugeisenbahn schnaufte drumherum. Dazwischen Eiskristalle, Schnee und kleine Lichterketten – alles sah ganz wunderbar weihnachtlich aus. Tim drückte sich die Nase an der Fenster- scheibe platt und betrachtete all die schönen und geheimnisvollen Bücher. … 

[Fortsetzung im Buch]